Die Feuchtwälder in Nordvorpommern sehen an
vielen Stellen recht ursprünglich aus. Dennoch handelt es sich nicht um
Urwald, sondern um die Relikte traditioneller bäuerlicher
Waldwirtschaft seit dem 30-jährigen Krieg, die nicht der modernen
industriellen Forstwirtschaft zum Opfer gefallen sind. Aus Sicht des
Naturschutzes geht es daher nicht um eine Beendigung der Nutzung, sondern um die
umfassende Einführung einer naturnahen
Waldbewirtschaftung.
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Ein wichtiges Ziel ist dabei der Erhalt
einer genügenden Anzahl sehr alter Bäume. Diese dienen nicht nur dem
Schreiadler zum Horstbau. Sie sind auch Lebensgrundlage für verschiedene
andere Tier- und Pflanzenarten. Ein anderes wichtiges Ziel ist im Ergebnis daraus
die Erhöhung
des
Totholzanteils im Wald. Der
"aufgeräumte" Wald mag die Bewirtschaftung mit schweren
Maschinen erleichtern und kommt dem Ordnungsbedürfnis naturentfremdeter
Waldspaziergänger vielleicht entgegen. Jedes weggeräumte Stück Totholz
ist aber vor
allem ein Stück weniger Lebensraum für eine ganze Anzahl, teilweise vom
Aussterben bedrohter Arten.
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