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Käfer, Tagfalter und Florfliegen Unter den Marienkäfern sucht der bekannte Siebenpunkt gern frostsichere Ritzen im Mauern auf. Dort können sich große Gesellschaften bilden. Gesellschaft leistet ihnen oft die grün gefärbte Florfliege. Schlafende Marienkäfer wirken anscheinend tot, aber am besten bleiben so dort bis zum Frühjahr unbehelligt. Dann können sie sich im Garten sofort wieder an Blattläusen nützlich machen.
Die meisten Insekten müssen im Freien als Raupe, Puppe oder Ei überwintern, und dabei zugleich frostgeschützt und unbemerkt bleiben. Auch unter unseren Schmetterlingen überwintern nur die wenigsten als „erwachsene“ Falter, dabei aber umso bekanntere Tagfalter. Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs sind wohl die bekanntesten. Sie verbringen den Winter geflügelt aber inaktiv ruhend in Schuppen oder auf Dachböden. Sechs Monate lang an einem Ort kann ihr Leben auf Sparflamme somit dauern. Ursprünglich nutzten sie dafür alte hohle Bäume in Wäldern. Ihr dunkles Tarnkleid auf den zusammengeklappten Flügeln dient seit jeher hervorragend dem Zweck, von Fressfeinden nicht entdeckt zu werden. Wenn mitten im Winter erwachte Tagfalter in eingeheizten Räumen umherfliegen, bringen wir sie am besten in ungeheizten Schuppen oder anderen Außengebäuden, wo sie die Überwinterung fortsetzen können. Aber nicht frei im Garten, denn bei niedrigen Temperaturen könnten sie nicht fliegen und würden erfrieren.
Diese überwinternden Tagfalter sind dann die ersten, die an warmen Vorfrühlingstagen wieder umherfliegen. Den Frühling müssen die erwachten Tagfalter deshalb noch erleben, um sich zu verpaaren. Eine gewisse Gefahr bringen Warmwetterphasen mitten im Winter durch die Kapriolen des Klimawandels. Ruhende Tagfalter erwachen und fliegen für einige sonnige Stunden umher. Mangels Nahrung müssten sie verhungern, also kehren sie bald in das Winterquartier zurück. Zur Sicherheit steuert daher auch die Tageslänge den richtigen Zeitpunkt zum Ausfliegen im Frühling. Wespen, Hornissen, Solitärbienen und Hummeln Mauerbienen überwintern als fertige Insekten in gesponnenen Kokons. Gut versteckt und geschützt lagern diese in den Niströhren. So sind sie bereit, auszuschlüpfen, sobald die wärmenden Frühlingstage zur Aufblühen der Obstbäume führen. Mauerbienen sind dann wichtige Bestäuber.
Schon vor der Überwinterung hatten sich die Hornissen-, Wespen- und Hummelköniginnen mit den Drohnen verpaart. Über Winter zehren diese Königinnen nur von ihren angelegten Fettreserven im Körper. Die reichen aber nur für eine verringerte Stoffwechselaktivität aus. Ähnlich wie beim Zitronenfalter enthält ihr Körper nun einen biologischen Frostschutz, mit dem sie eine Zeitlang Frosttemperaturen von -4 °C überstehen. Im Herbst und Winter sind sie „die letzten ihrer Art“, die jedes Frühjahr ein neues Volk mit Arbeiterinnen gründen müssen.
Der Winter der Ameisen, Libellen, Wanzen & Co. Mehr zum Thema: www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/25090.html |