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"Schon mal Laubfrösche gehört?"

  - Auf der Suche nach dem lautstarken Frosch ...
  - Unsere Schule als Kooperationspartner ...
  - Erkundungen und kleine Spiele ...
  - Die Fundorte rufender Laubfrösche ...
  - Neumeldungen im Jahr 2010 ...
  - Zu Besuch im "Reich des Laubfrosches" ...
  - "Es gibt nichts Gutes ..." ...



Auf der Suche nach dem lautstarken Frosch
An wie vielen Kleingewässern in unserer Region noch Laubfrösche vorkommen kann jeder mit eigenen Ohren überprüfen. Allerdings ist unser Landkreis Nordvorpommern ziemlich groß. Für den NABU und einige interessierte Schulen im Gebiet sollte das 2008 – 2009 aber kein Hinderungsgrund sein. Mit einem organisierten Netz von Beobachtungen und Meldungen konnten viele Rufgewässer überprüft und bestätigt werden. Eine ungewöhnliche Hausaufgabe, die richtig Spaß macht.

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Sonnige „Sitzwarte“ im Spätsommer – ein Obstbaum. Foto: Petra Ehrentraut
Neben unseren Ergebnissen der Laubfroscherfassung stellen wir kurz die einfachen Tipps und Methoden für ein erfolgreiches „Verhör“ vor, denn alle Jahre wieder ist Froschzeit. Mitmachen kann jede und jeder, denn unsere Resultate sind naturbedingt noch lückenhaft und wir freuen uns über Unterstützung aus der Bevölkerung. Auch die bereits verhörten Gewässer können überprüft werden, denn Jahr für Jahr kann es Änderungen geben.

Übrigens - im Spätsommer kann der kleine Kletterkünstler nochmals aus besonnten Gebüschen, Gärten oder Parks rufen. Er besucht dabei die unterschiedlichsten „Sitzwarten“, sogar Obstbäume. Dort wird er am ehesten vom menschlichen Auge entdeckt, denn ansonsten machen ihn seine laubgrüne Tarnfarbe und sein versteckter Aufenthalt im Blattwerk zumeist unsichtbar.

Unsere Schulen als Kooperationspartner

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Vorbereitungen Grimmener Schülerinnen und Schüler für die Erfassung rufender Laubfrösche 2008
Ob und wie sich der Laubfrosch für den fächerübergreifenden Biologie- oder Geografie-Unterricht eignet, haben wir mit Kursen an den Gymnasien in Barth und Grimmen erprobt. Zum Einstieg gab es einen Lichtbildervortrag vom NABU, der die interessante Laubfrosch-Biologie in einer knappen Schulstunde zeigte. Im Projektaufruf lernten viele Schülerinnen und Schüler erstmals den markanten Ruf der Laubfrosch-Männchen kennen. Im akustischen Vergleich wurde auf den verwechselbaren Ruf der Wasserfrösche hingewiesen.

Nachdem sich die Biologiekurse über die Lebensweise des Laubfrosches informiert hatten, wurde eine „freiwillige Hausaufgabe“ gestellt. Dazu ließen sich alle mit praktischen Tipps die Erfassungsmethoden und die Darstellung der Ergebnisse zeigen. Eine gewisse Spannung vor der eigentlichen Freilanderfassung entstand bereits bei den theoretischen Vorbereitungen im Klassenraum, z.B. als sich aufgrund der Wohnorte die verschiedenen Kontrollgebiete zeigten. Von schulischem Interesse für die Biologiekurse waren

• Vorkommen oder Fehlen der Rufkonzerte bei Erfassungen

• intakte Laichgewässer als sommerlicher Biotoptyp und

• mögliche Gefährdungsursachen sowie Schutzmaßnahmen

des Laubfrosches in unserer Region.

Zur Auswertung der akustischen Funde gehörte die eigenständige Recherche nach biologischen Informationen im Internet.


Erkundungen und kleine Spiele

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Überprüfung der Sprungweite selbstgefalteter Papierfrösche im ASB-Hort Ahrenshagen.
Früh übt sich, was ein richtiger Froschkundler werden möchte. Weil Grundschüler oder Hortkinder ebenso großes Interesse am lautstarken Frosch mit den besonderen Kletterkünsten zeigten, aber nicht für die abendlichen Erfassungsmethoden geeignet sind, wählten wir altersgerechte Aktionen. Kombinierte Basteleien, Spiel und Lichtbildervortrag ermöglichten im Kontext die Erfahrung, dass Frösche im allgemeinen zwar gut springen können, speziell Laubfrösche aber als Besonderheit am liebsten in das grüne Gebüsch klettern, sich dort verstecken und größtenteils Fliegen und Käfer erbeuten.

Papierfrösche kann man einfach basteln. Sie springen sogar meterweit. Wer ihnen Augen und Nasenlöcher aufmalt, bekommt ein unverwechselbares Einzelexemplar.

Die einfache Bastelanleitung ist hier zum Ausprobieren kurz vorgestellt:

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Größenvergleich von Ausgangspapierbogen und fertigem Springfrosch.
Ein quadratisches Stück buntes Papier von 10 – 12 cm Kantenlänge wird diagonal vier mal stramm zusammengefaltet. Dann wird die stumpfe Dreiecksspitze (später das Maul) über die lange Kante geknickt. Jetzt lassen sich die Sprungbeine umknicken. Fertig.
(Weil der Schlussteil ziemlich viel Kraft erfordert, sollten die Erwachsenen dabei helfen.)

Die Fundorte rufender Laubfrösche

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Bisherige Fundkarte (Ausschnitt) mit „Tümpeln für Laubfrösche“ als Punkte.
Karten-Quelle: Geobasisdaten des Landesamtes für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern (LAiV M-V)
Das Ergebnis unseres Aufrufes zur Suche nach den Laubfröschen kann sich bereits sehen lassen. Auf der Landkarte beeindruckt die Dichte der festgestellten und möglichen „Froschtümpel“ im Gebiet zwischen Barth, Stralsund und Grimmen. Zumeist sind es Feldsölle oder Tümpel an Waldrändern. Wer in der Nähe eines eingezeichneten Fundpunktes wohnt, kann sich im kommenden Frühjahr auf den Weg machen und das Gewässer überprüfen.

Neumeldungen im Jahr 2010

Die Fundpunkte auf der Karte sind auch ein Ergebnis der Zahl beobachtender Menschen. Diese waren bislang nicht gleichmäßig über das Gebiet verteilt. Somit bestehen trotz der vielen Hinweise aus den beiden vergangenen Jahren noch Lücken, besonders zwischen Stralsund, Grimmen und Greifswald. An weiteren Meldungen aus diesen Bereichen sind wir daher inte-ressiert. Mit sechs Schritten gelangt man schnell zum Erfolgserlebnis:

1. Schon vor dem Frühjahr die Stimme der Laubfrösche erlernen oder vorführen lassen

2. Zur Dämmerung ab April/Mai auf die Rufkonzerte achten, Spaziergänge unternehmen, dabei Peilung und Entfernungseinschätzung üben

3. zur Fund-Eintragung ein Luftbild besorgen (z.B. unter www.gaia-mv.de) oder Papierkopien von Landkarten im Maßstab 1:10.000 oder 1:25.000 anfertigen (Amtliche topografische Karten im Buchhandel erhältlich oder zu bestellen beim Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern

4. Nachkontrollen bei Tageslicht vornehmen, dabei den Gewässerzustand dokumentieren

5. Bemerkenswerte Funde an den NABU Nordvorpommern melden. Dazu haben wir einen einfachen Meldebogen Meldebogen Laubfrosch.pdf entworfen, den Sie am PC ausfüllen oder sich gern ausdrucken und uns zusenden können.

Zu Besuch im „Reich des Laubfrosches“

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Tümpel-Safari – auch in der Stadt, hier Stralsund-Grünhufe, möglich.
Was bei Nacht akustisch vielversprechend klangt, zeigt sich auch bei Tageslicht als intaktes Biotop in der Feldflur, an Waldrändern oder am Stadtrand. Naturnahe Tümpel und Teiche sind ökologisch wertvolle Landschaftselemente. Kommt darin auch der Laubfrosch vor, ist das ein gutes Zeichen für die intakte Nahrungskette.

Was die älteren Schüler der Mittelstufe durch Erfassung im Freiland kennenlernen, probieren Grundschüler am besten spielerisch oder mittels Tümpelsafari aus:

Für das „Tümpeln“ benötigt man nichts weiter als Kescher oder Küchensiebe, helle Schalen zum Betrachten der gefundenen Kleintiere und die beliebten Becherlupen für genaueres Studium. Lehrbücher mit Abbildungen der Gewässerkleintiere sind gleichfalls nützlich.

Die beste Jahreszeit ist Frühsommer bis Frühherbst, wenn die Wasserinsekten die lange Phase als tümpelbewohnendes Larvenstadium verbringen. Im Frühjahr sind die Vetreter mancher Artengruppen noch recht klein.

Viele Augen sehen mehr als zwei: Auch die erwachsenen Betreuer werden staunen, was eine kleine Kindergruppe alles an Getier feststellt.

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Umweltfrevel am Tümpel – unerlaubte Entsorgung von Müll.
Ein Spaziergang durch die Feldflur der heimischen Umgebung sollte demnach zu reizvollen Kleingewässern führen, wie sie für Nordvorpommern so typisch sind. Manchmal wird die Wanderung zu einem Kontrollgang, denn nicht immer und von allen wird das Müllverbot beachtet. Wer derartige Müllablagerungen an Tümpeln feststellt, setzt sich bitte mit dem gemeindlichen Ordnungsamt oder mit der Naturschutzbehörde in Verbindung. Auch der NABU gibt Rat zum gebotenen Gewässerschutz.


"Es gibt nichts Gutes ..."

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Tümpel-Entmüllung in Barth 2009.
Wie man seinem Ärger über die rücksichtslosen „Mitbürger“ auf angemessene Weise „ordentlich Luft machen“ kann, zeigen hier freiwillige Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen des Gymnasiums Barth. Sie unternahmen einen sportlichen Arbeitseinsatz und befreiten einen Froschteich in Barth von reichlich Unrat. Es war erstaunlich, welche Müllsorten dabei alles zum Vorschein kamen. NABU und naturverbundene Anwohner brachten diese beachtliche „Sammlung“ dann zur nächstgelegenen Müllannahmestelle.

Vermutlich gibt es noch mehrere solcher bedauerlichen Fälle des Gewässermissbrauches. Wer also getreu dem Zitat von E. Kästner zur guten Tat schreiten möchte, sollte unserem Beispiel folgen. Vielleicht findet sich dabei neben dem betroffenen Gewässer-Eigentümer auch ein umweltbewusster Sportverein, örtliche Jäger, Angler oder weitere Mithelfer, welche die illegale Müllentsorgung an Teich und Tümpel per Arbeitseinsatz rückgängig machen. Am besten wird auch die lokale Presse vorab informiert, um in der Öffentlichkeit über das Ergebnis berichten zu können.

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Der Laubfrosch sagt danke für seinen Schutz.
Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich tatkräftig für die Natur nützlich zu machen.

1. Teiche oder Kleingewässer neu anzulegen, ist empfehlenswert. Jedoch ist diese Absicht vorab der Wasserbehörde anzuzeigen. Diese berät dann zu den ggf. nötigen Anforderungen.

2. Möchten Sie einen eigenen Teich entschlammen, nehmen Sie bitte vorab Verbindung mit der Naturschutzbehörde auf. Diese hat Erfahrung mit den Anforderungen und kennt mögliche Finanzierungsmöglichkeiten.

3. Blühende Randstreifen um Feldsölle legen am besten die landwirtschaftlichen Pächter an. 10 m Breite haben sich als ausreichend erwiesen. Sie nützen auch einer Vielzahl anderer Lebewesen als Rückzugsraum.

4. Teurer sind Gehölzbepflanzungen. Gemeinden oder Landwirte haben derzeit noch bis 2013 die günstige Gelegenheit, naturnahe Feldhecken anzupflanzen. Die Kosten werden größtenteils oder vollständig von der EU und dem Land M-V übernommen. Beratung dazu geben in M-V die zuständigen Staatlichen Ämter für Umwelt und Natur. Der NABU und ein Ackerbaubetrieb haben gerade ein solches Vorhaben abgeschlossen.

Mit solchen Maßnahmen zeigt sich dann ein sichtbares Ergebnis. Und ein Beispiel für andere wäre es allemal.


Das Projekt zum Mitmachen "Schon mal Laubfrösche gehört?" wurde 2008-2009 aus Erträgen der Umweltlotterie BINGO gefördert.


NABU Nordvorpommern
Mühlenstraße 9a
18320 Ahrenshagen-Daskow
E-Mail:
info@NABU-NVP.de
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